Kapiti Island

Kapiti Island

Freitag, 27. Juni 2014

Der größte und schwerste Teil der Abschiede ist geschafft. Gestern hatte ich meinen letzten Arbeitstag an der Te Ra Waldorfschule. Wir hatten jedoch schon am Donnerstag unser großes Farewell mit allen Lehrern und Mitwirkenden der Schule und auch meine Abschiedsfeier mit der 2. Klasse war bereits am Donnerstag, da ich die Freitage ja immer im Kindergarten verbringe. Ich hätte meinen letzten Arbeitstag zwar lieber mit meinen Zweitklässlern verbracht, aber es ist wie es ist, man kann sich nicht immer alles aussuchen.
Die Abschiede waren schön und traurig zugleich. Jeder hat uns nochmal gesagt, wie sehr sie unserer Arbeit hier im Laufe des Jahres zu schätzen wissen und dass sie uns vermissen werden und uns alles Gute wünschen für unseren weiteren Lebensweg und dass wir uns melden sollen und jederzeit wieder herzlich Willkommen sind, sollte uns das Schicksal noch einmal nach Neuseeland verschlagen.
Die Abschiedsfeier mit der 2. Klasse war sehr schön. Der Lehrer hatte einen kleinen Tisch her gerichtet, auf den die Kinder all ihre bunten, selbstgemalten Abschiedskarten und kleine Blumensträuße gelegt haben und wir haben Kuchen gegessen und ich habe den Kindern meine Abschiedsgeschenke an sie überreicht, worüber sie sich alle sehr gefreut haben. Ich hatte schon vor einer Weile angefangen aus buntem Papier kleine Boxen zu falten und dort habe ich dann ein paar Kleinigkeiten hinein getan; einen Flummi, eine Muschel, eine Packung Gummibärchen und einen kleinen Edelstein. Danach haben wir noch ein Spiel zusammen gespielt und dann war es Zeit Auf Wiedersehen zu sagen, obwohl ich die meisten Kinder natürlich auch gestern noch kurz gesehen habe. Aber die Süßen wollten mich trotzdem überhaupt nicht gehen lassen. 
Es ist wirklich schade, dass ich die Kinder nicht mal eben so besuchen kommen und sehen kann, wie sie größer werden. Aber Neuseeland liegt nun einmal auf der anderen Seite der Welt. Es ist wie es ist.
Ich muss jetzt mit meinem Leben hier abschließen. Montag werde ich ins Flugzeug steigen und all dies hier hinter mir lassen und zurück fliegen in mein altes Leben, welches sich allerdings auch verändert haben wird und nun warten wieder neue Herausforderungen auf mich und darauf freue ich mich schon und bin gespannt wie es weiter geht und wo es mich bald hin verschlagen wird.
Aber jetzt ist erst einmal packen angesagt und noch die letzten Dinge organisieren und natürlich stehen auch noch ein paar weitere Abschiede an.


Goodbye New Zealand!
            Goodbye beautiful Sea!
                        Goodbye Kapiti island!

Ich werde es vermissen.
Aber ich freue mich auch schon auf euch alle und blicke voller Erwartung in die Zukunft!
Also bis nächste Woche ;)

Samstag, 14. Juni 2014

Puuuhh die Zeit geht so schnell rum. Noch etwa zwei Wochen bleiben mir hier in Neuseeland und es ist wirklich an der Zeit, dass ich mich mal wieder melde!
Nicht, dass es irgendetwas großartig Aufregendes zu berichten gäbe, aber trotzdem . . .

Also nach den Ferien ist der Alltag wieder eingekehrt. Die Arbeit an der Schule ist wie immer, naja, vielleicht noch ein bisschen entspannter als sonst. Super viel zu tun gibt es nicht. Ich habe den Verdacht, dass sie sich die nächsten großen Projekte für die neuen Freiwilligen aufsparen, wenn die in zwei Monaten voller Energie und Motivation hier ankommen :D
Unser Boss hält sich auf jeden Fall mittlerweile weitesgehend raus und lässt uns einfach mal machen und das ist ganz cool. Ich habe noch einen neuen Job bekommen für den letzten Term, undzwar arbeite ich jetzt 3 mal die Woche morgens mit einem Jungen aus der 4. Klasse, der Legasthenie hat. Er macht bei diesem Davis Dyslexia Programme mit, das eben Leuten mit Legasthenie helfen soll besser lesen und schreiben zu lernen.
Dieses Programm funktioniert grob erklärt so, dass er jeden Tag ein bestimmtest Wort lernt (die Wörter arbeitet man anhand von Listen ab und die bauen aufeinander auf) und zu diesem Wort ein Modell aus Ton baut und auch das Wort selbst formt, also die Buchstaben, und so kann er sich dann das Wort mitsamt seiner Bedeutung dauerhaft einprägen. Es ist sehr interessant, weil es wirklich zu funktionieren scheint, auch wenn es natürlich ein sehr langwieriger Prozess ist. Aber ich mache gerne solche Einzelarbeit mit den Kindern.


So sieht das dann aus. Der Beispielsatz zu diesem Modell, den sich der Junge selbst überlegt hat, ist:
"He takes his dog for a walk every day."


Ansonsten, abgesehen von der Arbeit, bin ich zur Zeit ziemlich beschäftigt mit allem Möglichen, größtenteils sind das natürlich Dinge, die meine Abreise betreffen oder meine Zukunft.
Vor zwei Wochen ist eine unserer besten Freundinnen hier, Lera, zu ihrer Europa-Reise aufgebrochen. Sie will sich zusammen mit ihrem Freund für etwa vier Monate Osteuropa anschauen, hauptsächlich aber Russland, von wo sie her kommt. Also haben wir für sie ne kleine Abschieds-Überraschungsparty organisiert. Das hat sehr viel Spaß gemacht und der Überraschungsmoment war perfekt! Lera hat den Schreck ihres Lebens bekommen als wir alle plötzlich aus der Abstellkammer gesprungen sind und "Surprise!" gerufen haben :D
Das war also schon der erste große Abschied und mittlerweile waren wir auch schon bei einer Lehrerin der Schule und unserem Chef zum Abschieds-Essen eingeladen.


Leras Abschieds-Surprise Party!


Ja, es wird langsam Zeit, allen 'Auf Wiedersehen' zu sagen. Das ist auch ein Punkt, der mich zur Zeit ein wenig auf Trap hält, die ganzen Abschiedsgeschenke vorzubereiten und zu besorgen. Etwas für die Gastfamilie, vielleicht was für die Schule und natürlich eine Kleinigkeit für meine süße 2. Klasse, die ich wahrscheinlich von allen am meisten vermissen werde.
Und auf der anderen Seite sind da die Vorbereitungen für die Zukunft, die Abreise organisieren, bei Unis bewerben, solche Dinge eben. Aber ich freue mich mittlerweile doch auch schon sehr darauf wieder nach Hause zu fliegen und vor allem dann hoffentlich bald, sofern ich irgendwo einen Studienplatz kriege, in eine andere Stadt zu ziehen, neue Leute zu treffen und mir so richtig ein eigenes Leben aufzubauen :)

Soo, was kann ich euch noch erzählen? Letztes Wochenende war ich endlich, endlich mal am Strand reiten. Das hatte ich mir eigentlich schon die ganze Zeit vorgenommen, aber wir haben's irgendwie immer verplant. Dabei bietet sich das hier ja wirklich an, da wir direkt am Strand wohnen und Lera drei Pferde hat. Lera war jetzt natürlich nicht dabei, weil sie ja schon in Europa ist, aber stattdessen hat mich Chloe, die sich um Leras Pferde kümmert, während sie weg ist, mitgenommen. Es hat Spaß gemacht, aber war leider ziemlich kalt und windig am Strand.


Ich auf Brooke :)


Ja mittlerweile ist der Winter wirklich hier und es ist richtig kalt, außer wenn die Sonne raus kommt, dann fühlt es sich nicht mehr so kalt an. Die Sonne ist hier ja, wie ihr wisst, seehr intensiv. 
Da fällt mir ein, dass ich euch noch gar nicht die typisch neuseeländische Frucht Feijoa vorgestellt habe, dabei ist die Feijoa-Saison jetzt schon fast wieder vorbei. Es ist wirklich schade, dass ich keine mit nach Deutschland nehmen kann. Die müsstet ihr mal probieren, die haben einen total eigenen Geschmack, aber sind echt sehr lecker!


So sehen Feijoas aus. Die Größe kann variieren, manche sind gerade mal so lang wie ein Daumen, andere
so groß, wie deine ganze Handfläche und man isst die eigentlich wie eine Kiwi, also löffelt das Innere aus.
Aber manche Hardcore-Leute essen die Schale auch mit :P


Das ist wirklich ganz cool an Neuseland, das man hier noch so einige andere Tier- und Pflanzenarten kennen lernt. Dafür lohnt es sich allein schon mal nach Neuseeland zu reisen.

Das war's jetzt eigentlich auch schon von mir. Außer, wen es interessiert, ich habe mich in letzter Zeit mal ein bisschen in Meditation geübt, weil ein Lehrer an unserer Schule so einen Workshop angeboten hat. Er selbst meditiert schon seit über 20 Jahren und hat schon in allen möglichen Ländern gelebt und hat echt interessante Geschichten zu erzählen! Naja und da hab ich mir gedacht, das probier ich auch mal aus. Ich kann euch sagen, das ist schwerer als man denkt. Für mich war es fast unmöglich mich die ganze Zeit nur auf meinen Körper oder meinen Atemrythmus zu konzentrieren. Das braucht sehr viel Zeit und Übung bis man da irgendwelche Auswirkungen auf den Geisteszustand oder was auch immer spürt und ich bin mir auch nicht so sicher, ob das was für mich ist, aber es war definitiv eine interessante Erfahrung.

Nun bis bald meine lieben Leute, mein nächster Eintrag wird bestimmt nicht so lange auf sich warten lassen, schließlich muss ich ja kurz vor meiner Abreise nochmal von dem ganz großen Abschied berichten, und dann sehen wir uns bald alle wieder in Deutschland. Ich freu mich! :)