Kapiti Island

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Organisation

Ein freiwilliges Jahr im Ausland

Nach dem Abi kann man so vieles machen. Die Welt steht einem praktisch offen. Studium, Ausbildung, Work and Travel, FSJ, EFD oder eben FJA.

FJA, das bedeutet: Freiwilliges Jahr im Ausland. Dafür habe ich mich entschieden.
Während eines FJAs engagiert man sich freiwillig in einem 'Projekt' im Ausland. Das FJA entspricht somit im Grunde dem FSJ, dem freiwilligen sozialen Jahr, nur dass man es im Ausland absolviert, während man seinen Freiwilligendienst im Rahmen eines FSJ im Inland leistet. Abgesehen vom FSJ und FJA gibt es noch viele andere ähnliche Programme mit denen man einen Freiwilligendienst absolvieren kann, wie z.B. den europäischen Freiwilligendienst (EFD) oder den internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) oder das Programm weltwärts.

Ganz gleich welchen Dienst man nun machen möchte, um einen Freiwilligendienst im Ausland absolvieren zu können, braucht man zuerst eine Entsendeorganisation. Diese Organisation unterstützt den Freiwilligen bei der Suche nach einer Dienststelle im Ausland oder vermittelt ihn möglicherweise direkt an eine Partnerorganisation, hilft ihm bei der Vorbereitung seines Dienstes und übernimmt in der Regel einen Großteil der Kosten, die im Rahmen des Freiwilligendienstes anfallen. Da die Organisationen allerdings oft nicht über genug Geld verfügen, um die vollständige Finanzierung der Dienste zu gewährleisten, sind sie auf das Engagement der Freiwilligen angewiesen. Diese werden meist gebeten mithilfe eines sogenannten Förderkreises einen bestimmten Geldbetrag zur Finanzierung des Dienstes beizusteuern. Der Freiwillige muss also Menschen finden, die bereit sind ihn und seinen Freiwilligendienst mit einem Geldbetrag zu unterstützen. Diese sind seine Förderer. Ein Förderkreis kann daher aus sehr wenigen, aber auch aus sehr vielen Personen bestehen. Manche spenden größere Beträge, manche kleinere, aber jede kleine Spende ist wichtig und trägt dazu bei, dass der Freiwillige seinem Ziel ein Stückchen näher kommt. Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist, dass jeder junge Mensch, ganz gleich wie gut oder schlecht seine finanzielle Situation ist, die Chance bekommen soll einen Freiwilligendienst im Ausland zu absolvieren.

Nun zu meinem Freiwilligendienst:

Seit November 2012 bin ich fleißig dabei mich bei Entsendeorganisationen zu bewerben, Projekte anzuschreiben, Referenzen zu sammeln und und und ...
Aber da der Andrang auf die Organisationen von Jahr zu Jahr größer wird, weil immer mehr junge Leute
 einen Freiwilligendienst im Ausland absolvieren möchten, hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich meine ersten Zusagen von Entsendeorganisationen erhielt. Und noch länger, bis ich dann endlich meine erste Zusage von einer Dienststelle aus dem Ausland bekommen habe: der Te Ra Waldorfschool in Neuseeland.
Nebenbei bemerkt, auch wenn es sich übertrieben anhören mag, aber ich kann allen, die sich ebenfalls dafür interessieren ein freiwilliges Jahr im Ausland zu verbringen, nur raten:
Fangt mit den Bewerbungen mindestens 10 Monate vorher an! Das Ganze ist wirklich sehr zeitintensiv und oft lassen sich die Organisationen oder Dienststellen auch viel Zeit mit dem Antworten. Daher bewerbt euch zeitgleich bei mehrerern Organisationen und informiert euch vorher genau, was für Projekte sie anbieten, in welche Länder sie vermitteln und schaut auch, dass es sich um eine seriöse Organisation handelt, die euch nicht das Geld aus der Tasche zieht!

Die Entsendeorganisation, für die ich mich letzendlich entschieden habe und von deren Partnerdienststelle ich auch die Zusage erhalten habe, nennt sich 'Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners' oder einfach kurz 'Die Freunde'.
Die Freunde vermitteln eigentlich fast überall hin, da sie auf der ganzen Welt Partnerdienststellen haben. Mir war eigentlich nur wichtig, dass ich in ein englischsprachiges Land komme, da ich keine anderen Fremdsprachen spreche und ich mein Englisch gerne noch verbessern möchte.
Nachdem ich also die Trägerzusage der Freunde erhalten hatte, wurde ich in deren Bewerbungsprogramm aufgenommen. Ich bekam einen eigenen Account in ihrem Online-Bewerbungscenter und hatte von da an Zugriff auf die zur Verfügung stehenden Dienststellen. Mithilfe der Suchoption konnte ich alle Dienststellen in englischsprachigen Ländern heraus filtern und dann fünf Favoriten in meine Bewerbungsliste übernehmen.
Natürlich handelt es sich bei allen Dienststellen um Einrichtungen, die auf der Waldorfpädagogik basieren, also sowohl um Waldorfschulen und -kindergärten, als auch um verschiedene Camphill-Lebensgemeinschaften.

Da ich am liebsten mit Kindern zusammen arbeiten wollte, wählte ich verschiedene Schulen aus sowie Camphill-Gemeinschaften, in denen hauptsächlich geistig oder körperlich behinderte Kinder betreut werden. Bei meinen fünf ausgewählten Favoriten musste ich mich dann einzeln mit Lebenslauf und Motivationsschreiben bewerben.
Nach laaangem Wartem habe ich am 4. April 2013 endlich die Zusage von einer kleinen Waldorfschule in Neuseeland erhalten, der Te Ra Waldorfschool.
Es handelt sich um eine Waldorfschule mit integriertem Kindergarten in dem kleinen Ort Raumati South, nicht weit entfernt von Wellington. Zu meinen Aufgaben als Freiwillige wird unter anderem das Betreuen der Kinder, das Helfen in den Klassen, Gartenarbeit und andere kleine Tätigkeiten gehören. Neben mir wird in der Schule noch ein anderer Freiwilliger arbeiten und untergebracht werde ich in einer Familie, die in der Nähe der Schule wohnt. Ich freue mich schon riesig auf meinen Freiwilligendienst in Neuseeland und bin gespannt, was ich dort alles erleben werde! Wer Interesse daran hat, mehr darüber zu erfahren, wie mein Freiwilligendienst so verläuft, liest meinen Blog ;)
Viel Spaß dabei und liebe Grüße!

3 Kommentare:

  1. Es ist so schön, etwas von Julia hören zu können, indem wir einfach in deinen Blog schauen.

    Matthias Hoffmann

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  2. Hey! Ich bin auch daran interessiert nächstes Jahr ein FJA zu mache und wunder mich wie viel Geld man mit dem Förderkreis ungefähr einsammeln muss? :) Liebe Grüße

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  3. Hallo, ich hätte da mal eine Frage: Hast du dich auch in England beworben bzw. weißt wie die Chancen dort stehen? Und "Die Freunde" haben dich "vollkommen" unterstützt? LG Marie

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