Die Ferien sind vorbei und der erste
Arbeitstag ist auch schon wieder geschafft! Ich hatte echt eine tolle
und interessante Zeit auf der Südinsel.
Angefangen hat unser Trip wie schon
gesagt in Christchurch. Wir sind dort in der WG von Moritz, einem
Freund von John, und dessen beiden Mitfreiwilligen Jannika und Sophia
unter gekommen. Die drei arbeiten in einer Waldorfeinrichtung für
Menschen mit Behinderungen und wohnen in einem kleinen Haus direkt
auf dem Arbeitsgelände.
Christchurch an sich war zwar nicht
besonders interessant, da ja durch das Erdbeben vor zwei Jahren so
ziemlich alles in der Stadt zerstört worden ist, aber da die anderen
drei ein Auto haben, sind wir auch viel außerhalb von Christchurch
in der Gegend herum gekommen und haben z.B. das kleine
Touristenörtchen Akaroa besucht, welches sehr idyllisch zwischen
vielen Hügeln oder eher Bergen verborgen an einem See liegt.
Ziemlich cool war, als wir bei einer
unserer Touren ein sehr abgelegenes Örtchen entdeckt haben, was
eigentlich vielmehr nur eine Ansammlung von ein paar Häusern war,
aber dafür direkt an einem richtig schönen Strand lag. Der Strand
lag wie in einer Bucht, da rechts und links Berge waren, und war
menschenleer. Da sind wir dann erst einmal ein bisschen lang spaziert
und sind einem kleinen Ausläufer vom Meer gefolgt, der sich wie ein
kleiner Fluss durch die Landschaft geschlängelt hat. Währenddessen
haben wir die ganze Zeit nach einer Möglichkeit gesucht rüber auf
die andere Seite zu kommen, da es dort Felsen und Klippen mit vielen
Höhlen drin gab, die wir uns ganz gerne mal näher anschauen wollten ;)
Letztendlich blieb uns nur die
Möglichkeit unsere Schuhe auszuziehen, die Hosen hoch zu krempeln
und durch das Wasser auf die andere Seite zu waten, was wir natürlich
gemacht haben.
Auf der anderen Seite angekommen haben
wir dann auch tatsächlich einige Höhlen gefunden und vor allem eine
war besonders groß, aber in die haben wir uns nicht so weit hinein
getraut, weil es darin verdächtig nach Seehunden oder so etwas
gerochen hat, und wir hatten nicht so große Lust welchen von denen
zu begegnen.
Das war glaub ich so ziemlich der
interessanteste Ausflug, den wir in Christchurch gemacht haben. Wir
haben uns natürlich noch die Container-City in der Innenstadt
angeguckt, wo nach dem Erdbeben eine Art neues Stadtzentrum mithilfe
von großen Containern errichtet wurde, in denen sich jetzt Läden
und Cafés und so etwas befinden. Das war auch ganz interessant zu
sehen, aber natürlich war dort alles ziemlich teuer.
Und ansonsten haben wir auch einfach
nur viel mit den anderen in der WG gechillt und unsere Ferien
genossen :)
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Die Container-City in Christchurch |
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Shops in Containern |
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Und so sieht der Rest der Innenstadt aus |
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Oder so |
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Das war unser kleiner, verlassener Strand :) |
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Und das war der "Fluss" |
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Erstmal testen wie tief das Wasser ist :D |
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Und auf ins Abenteuer . . . :P |
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So sah die andere Seite aus |
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Das war die Seehund-Höhle |
Der nächste Stop auf unserer Reise war
Oamaru, ein relativ kleiner Ort an der Ostküste auf dem Weg von
Christchurch nach Dunedin. Dort waren wir nur für eine Nacht, da man
dort auch echt nicht so viel machen konnte. Wir hatten aber ganz
gutes Wetter und vor allem am Abend war es sehr klar und mild, was
perfekt war, weil wir uns am Abend angeschaut haben, wie die kleinen
neuseeländischen „blue penguins“ aus dem Meer zurück gekommen
und zurück zu ihren Schlafplätzen gewandert sind. Das war wirklich
sehr schön mit anzusehen, aber leider musste man natürlich auch
hier mal wieder einen völlig überteuerten Eintrittspreis zahlen.
Doch ich finde es hat sich trotzdem gelohnt. Ansonsten haben wir uns
in Oamaru noch ein paar echt originelle Kunstgalerien und
interessante Läden angeschaut und dann ging es auch schon weiter
nach Dunedin!
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Unser Hostel :) |
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Oamaru in der Dämmerung |
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Die außergewöhnliche Grainstore Gallery |
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Und noch eine andere Galerie |
Dunedin ist definitiv die coolste Stadt
in Neuseeland, in der ich bis jetzt war! Was daran liegen mag, dass
es einfach DIE Studentenstadt schlechthin ist und wir zudem bei einer
Studentin, die wir kennen, in deren WG mitten im Studentenviertel von
Dunedin unter gekommen sind. Das Studentenviertel in Dunedin ist so
ziemlich der ganze Bereich um die Universität drum herum. Es besteht
aus vielen aneinander angrenzenden Straßen, die voll sind mit
Häusern, in denen ausschließlich Studenten wohnen! Ich finde das
einfach super! Nur Studenten als Nachbarn, alle Freunde direkt
nebenan, und niemanden stört es, wenn der Vorgarten oder das ganze
Haus wie der letzte Dreck aussieht oder wenn man bis spät in die
Nacht noch laute Musik hört und Partys schmeißt! Am ersten Tag, als
wir angekommen sind, hat es in Strömen geregnet, aber die Tage
danach waren richtig gut, nur Sonne und es war richtig warm, da hat
man so ein richtiges Sommerfeeling bekommen :)
Katie, die Studentin bei der wir
gewohnt haben, hat uns an Johns Geburtstag erst zu einer sogenannten
Initiation mitgenommen und später noch zu einer anderen
Geburtstagsparty. Eine Initiation nennen die Studenten in Dunedin es,
wenn die neuen Nachmieter einer WG lauter Aufgaben erfüllen müssen,
die ihnen von den Vormietern gestellt werden. Es ist in Dunedin
nämlich in der Regel so, dass die Studenten jedes Jahr das Haus und
die WG wechseln und somit immer wieder mit neuen Leuten zusammen
wohnen. Diese Initiation anzuschauen war wirklich sehr witzig, aber
teilweise kann es da auch echt eklig werden, da die Studenten zu
diesem Anlass oft Unmengen an Alkohol trinken müssen, bis sie sich
allesamt übergeben. Auf der Initiation, auf der wir waren, mussten
die Jungs unter anderem runter in den Fluss klettern, der neben dem
Haus entlang fließt, und versuchen einen so großen Stein wie
möglich heraus zu holen. Zu ihrem Glück schien ja die Sonne und es
war mega warm :)
Außerdem haben wir uns in Dunedin
natürlich noch die Innenstadt angeguckt, die im Vergleich mit
Christchurch wirklich ganz schön ist, und wir sind die Baldwin
Street hoch gelaufen, die steilste Straße der Welt! Das war echt
anstrengend, vor allem bei der Wärme! Aber das muss man einfach
machen, wenn man schon in Dunedin ist ;)
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Katies kleine Hütte im hinteren Garten von ihrer WG |
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Die Initiation :D |
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Baldwin Street |
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Katie, noch top fit :D |
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Fast geschafft! |
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Endlich oben :D |
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Und zur Belohnung gab es dann nachher erstmal ein mega fettes Eis! |
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mhhh leckaaa :D |
Nach Dunedin ging es nach Invercargill,
dem absolut lanweiligsten Ort in dem wir auf unserer ganzen Reise
waren! Katie und die anderen Studenten hatten uns ja schon
vorgewarnt: „Don't go to bloody Invercargill!“ Aber wir hatten
leider keine andere Wahl, weil wir ja mit dem Bus herum gereist sind,
und es gab einfach keinen Bus, der von Dunedin direkt nach Queenstown
fährt. Wir mussten also wohl oder übel nach Invercargill. Und dort
gibt es einfach nichts. Nichts! Deswegen ist alles, was ich davon
berichten kann, auch nur wie unglaublich öde es dort war! Aber zum
Glück waren wir dort ja nur etwa anderthalb Tage.
Weiter ging es dann nach anderthalb
Tagen Langeweile endlich nach Queenstown. Die Touristenstadt
Neuseelands schlechthin! Queenstown liegt einfach nur wunderschön
zwischen Bergen an einem See und man kann dort alle erdenklichen
Sportarten betreiben, je nach Saison: Von Klettern und Mountain
Biking über Ski und Snowboard fahren bis hin zu Bungee Jumping und
Gleitschirm fliegen. Außerdem kann man alle möglichen Boots- und
Jetski-Touren machen oder sich die Berge mal aus einem Flugzeug
heraus von oben anschauen.
Also, es gibt dort jede Menge zu
erleben - wenn man das Geld hat, versteht sich. Wir hatten nicht
das Geld dazu, aber das machte nichts. Statt also die Gondel zu
nehmen, um auf den Berg hinauf zu kommen, sind wir lieber gewandert,
und ich bin überzeugt davon, dass man den Ausblick von dort oben
noch tausendmal mehr genießen kann, wenn man den Berg eigenhändig
erklommen hat ;P
Im Hostel haben wir viele junge, nette
Leute kennen gelernt, von denen die meisten keine Neuseländer waren,
sondern auch Ausländer, die Work and Travel oder ähnliches gemacht
haben und ein ganz besonderes Highlight in Queenstown war, dass wir
uns einen der berühmten und heiß begehrten Fergburger gegönnt
haben, und Leute ich kann euch sagen, diese Burger sind echt der
Hammer! Natürlich auch überdurchschnittlich teuer, aber es lohnt
sich!
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mal ein Foto aus dem Bus heraus: so schöne Strecken sind wir lang gefahren! |
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Queenstown :) |
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Queenstown von oben :) |
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Den Berg sind wir hoch gewandert |
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Und zu guter Letzt natürlich . . . |
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. . . Fergburger! Jaaaam :) |
Nach den ganzen Städten, die wir bis
dahin schon besichtigt hatten, war es für uns nun allmählich an der
Zeit mal ein bisschen mehr von Neuseelands Naturwundern zu
besichtigen. Unser nächster Stop war der See Wanaka und der war
einfach nur unglaublich! Was wahrscheinlich zu einem großen Teil
auch daran lag, dass wir dort einfach nur das traumhafteste Wetter
hatten. Es war unglaublich klar, die Sonne hat geschienen und es war
sogar relativ warm. Ich habe einen schönen, langen Spaziergang am
See entlang gemacht und nachher noch am Strand in der Sonne gesessen
und in das glitzernde Wasser geschaut und mich einfach nur gefühlt,
wie im Paradies.
Aber ich glaube, die Fotos können das
sehr viel besser beschreiben, als meine Worte.
Unser letzter Stop, bevor es wieder
zurück nach Christchurch ging, war der See Tekapo. Dieser See ist
für seine außergewöhnliche türkisblaue Farbe bekannt, welche, wie
ich gelesen habe, durch von den Felsen zerriebene Eisstückchen
herrührt, die sich im Wasser befinden. Dort hat uns das gute Wetter
aber leider verlassen, weshalb wir den See nicht in seiner ganzen
Schönheit bewundern konnten. Wir sind aber auf einen nahe gelegenen
Berg, den Mt. John, gewandert und hatten von dort oben, trotz der
vielen Wolken, eine relativ gute Aussicht. Ansonsten konnte man dort
auch nicht viel machen.
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Lake Tekapo |
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Auf dem Mt. John |
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Es war ganz schön windig da oben! |
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Lake Tekapo nochmal bei etwas besserem Wetter ;) |
Das letzte Wochenende unserer Ferien
haben wir dann noch einmal bei den anderen in Christchurch verbracht,
wo auch nicht mehr viel passiert ist, und dann ging es Sonntag in
aller Frühe wieder zurück nach Wellington. Um kurz vor sieben ging
unser Flug, um kurz vor sechs mussten wir aufstehen. Eigentlich
hatten wir vorgehabt durchzumachen, aber irgendwann haben dann doch
alle schlapp gemacht, und so kam ich dann wieder hier in Raumati
South an, todmüde, weil ich nur etwa drei Stunden Schlaf gehabt
hatte :D