Kapiti Island

Kapiti Island

Donnerstag, 8. Mai 2014

Die Ferien sind zuende, und somit meine letzte Reise durch Neuseeland.
Ich hatte eine super tolle Zeit auf der Südinsel und habe so viele nette Menschen dort getroffen!

Richtig angefangen hat mein Trip in Milford Sound, also an der unteren Westküste der Südinsel, doch bis dahin war es ein weiter Weg. Zunächst bin ich von Wellington nach Christchurch geflogen, habe dort eine Nacht verbracht und habe dann am nächsten Morgen den Bus runter nach Queenstown genommen. Ich saß gute 9 Stunden lang im Bus, war dann für eine Nacht in Queenstown und am Tag darauf ging es endlich runter nach Milford.

Milford Sound war einfach atemberaubend schön! Man ist von allen Seiten umgeben von diesen riesigen Bergen mit ihren schneebedeckten Gipfeln, die sich im Wasser des Fjordes spiegeln. Leider waren die neuseeländischen Sandflies dort unten immernoch seeehr aktiv, obwohl wir hier ja mittlerweile Herbst haben. Das hat doch ziemlich gestört, vor allem beim Fotos machen. Sobald du nämlich nur einen Moment stehen bleibst, hast du die Dinger plötzlich überall auf dir sitzen, vor allem auf den Händen und an den Fußknöcheln. Ich weiß nicht, ob ich vorher schonmal von Sandflies berichtet habe, aber so schlimm, wie in Milford hatte ich sie bis jetzt noch nicht erlebt, nicht einmal im Sommer, und ich bin wirklich so froh, dass es die nicht bei uns in Deutschland gibt! Ein Sandfly-Biss juckt mindestens doppelt so schlimm wie ein Mückenstich und der Juckreiz hält auch doppelt so lange an.
Aber daran ist das Fotos machen natürlich trotzdem nicht gescheitert ...


Ein Panoramabild des Milford Sounds

Am ersten Tag habe ich eine Bootstour durch den Fjord bis zur Tasman Sea gemacht

Dabei haben wir sogar Delphine gesehen, auch wenn ich leider
kein perfektes Foto hinbekommen habe

Wir hatten wirklich richtig Glück mit dem Wetter an dem Tag,
dort unten regnet es nämlich im Schnitt 200 Tage im Jahr!

Robben haben wir auch noch gesehen :)














Am zweiten Tag hat es dann aber leider im Strömen geregnet und ich hatte ausgerechnet für diesen Tag eine Wanderung geplant. Naja, aber das hab ich natürlich trotzdem durch gezogen. Ich wollte zu einem Bergsee hinauf klettern, dem Lake Marian. Ich kann euch sagen, ich war schon nach kürzester Zeit völlig durchnässt und der Pfad, dem ich gefolgt bin, war schlammig und rutschig. Zwei Stunden lang ging es stetig bergauf, mitten durch den neuseeländischen Regenwald.






Endlich oben angekommen bot sich mir dann dieser Anblick.
Der Lake Marian, leider zu einem Großteil im Nebel verborgen.

Das war wirklich etwas schade, dass man so gut wie nichts von dem See sehen konnte, aber ich finde, es hat sich trotzdem gelohnt. Es war doch irgendwie auch sehr schön und geheimnisvoll und vor allem war ich auch die Einzige dort oben. Wahrscheinlich dank des Wetters. Auf dem Rückweg habe ich dann aber doch noch ein paar andere Leute getroffen. Aber diesen schönen Moment am See hatte ich für mich allein :)
Nach diesem Trip hat dann allerdings leider mein Handy für ein paar Tage den Geist aufgegeben, weshalb ich leider keine Fotos habe von den zwei Tagen, die ich in Te Anau war. Der Ort liegt direkt am See Te Anau, welcher der größte See auf Neuseelands Südinsel und ebenfalls von Bergen umgeben ist. In Te Anau startet außerdem einer der "Great Walks" Neuseelands, undzwar der Kepler Track mit etwa 60 km Länge. Für diesen soll man ungefähr drei bis vier Tage brauchen und es soll einer der schönsten Tracks überhaupt sein. Ich bin allerdings nur ein kurzes Stück des Tracks gelaufen, ungefähr drei Stunden hin und dann wieder drei Stunden zurück und leider habe ich es in der Zeit nicht aus dem Regenwald-Teil heraus geschafft, sodass ich keinen Blick auf die tolle Aussicht erhaschen konnte, die man wohl von ganz oben haben soll, wenn man den Wald erst mal hinter sich gebracht hat. In dem Hostel, in dem ich dort war, habe ich allerdings drei junge Männer getroffen, die den kompletten Track an einem Tag gelaufen sind. Die sind wirklich fünfzehn Stunden lang gelaufen und kamen erst spät Abends wieder, als es schon dunkel war, und konnten natürlich kaum noch gehen :D 

Nach Te Anau ging es dann nochmal für knapp zwei Tage zurück nach Queenstown, meiner kleinen Lieblingsstadt hier in NZ. Im Hostel dort habe ich sofort einige Leute wieder getroffen, die ich dort erst die Woche zuvor kennen gelernt hatte und die haben mich gleich zu ihrer Pfannkuchenparty eingeladen, wofür sie wirklich Unmengen an Pfannkuchen gebacken und alle möglichen Toppings gekauft hatten. Es war ein richtiges Fest! :D



Jaaaam . . . 

Und ansonsten habe ich in Queenstown nichts wirklich Spektakuläres gemacht. Kein Bungee springen, kein Mountain Biking, kein Gleitschirm fliegen, obwohl ich das Letzte eigentlich schon ganz gerne mal ausprobieren würde, nur ist es einfach viel viel viel zu teuer!
Stattdessen bin ich wieder mal nen Berg rauf gewandert, war in den Queenstown Gardens und im Kiwi Birdlife Park, wo ich mir all die tollen einheimischen Vögel Neuseelands aus nächster Nähe anschauen konnte und dort habe ich dann auch endlich (!) mal einen richtigen Kiwi gesehen! Das musste einfach noch unbedingt sein bevor ich wieder zurück nach Deutschland fliege.


Queenstown im Herbst
Und hier die wunderschönen Queenstown Gardens <3

Und jetzt nochmal für alle, die ihn noch nie gesehen haben oder vielleicht eine völlig falsche Vorstellung davon haben, wie er aussieht: das ist ein neuseeländischer Kiwi!


Sehr süß, oder? :)

Ein klein wenig Hintergrundwissen gibt's auch noch dazu, zumindest das, was ich mir merken konnte:
Der Kiwi ist ein besonderer Vogel, da erstens seine Federn gar keine richtigen Federn sind, wie wir sie von anderen Vögeln kennen. Sie ähneln eigentlich eher einem Fell. Zweitens sind die Knochen des Kiwis schwerer als die anderer Vögel und Fliegen kann der Kleine sowieso nicht, weil seine Flügel nur noch zwei kleine Stummel rechts und links an seinem Körper sind. Und drittens befinden sich im Gegensatz zu anderen Vögeln die Nasenlöcher des Kiwis ganz unten am Ende seines Schnabels, weshalb er biologisch gesehen eigentlich einen der kürzesten Schnäbel in der Vogelwelt besitzt. Achja, und Kiwis gehören außerdem zu den Vögeln, die im Vergleich zu ihrer Körpergröße die größten Eier legen. Tatsächlich hört ein Kiwi-Weibchen, einige Tage bevor sie ihr Ei legt, auf zu fressen, weil in ihrem Körper einfach nicht mehr genug Platz für Nahrung ist!
Ich hoffe, ihr fandet das interessant, ich finde es auf jeden Fall schon! :D
Vielleicht nehme ich mir ja nochmal ein anderes Mal die Zeit euch ein paar andere tolle neuseeländische Vogelarten vorzustellen.

Weiter geht's mit meiner Fahrt von Queenstown zum Fox Gletscher. Auf dem Weg sind wir doch tatsächlich mit unserem Bus im Schnee stecken geblieben! Das hätte ich echt nicht erwartet, dass mir sowas in Neuseeland passiert. Eine gute Stunde mussten wir auf den Schnee-Räum Service warten, bis es endlich weiter ging und in der Zwischenzeit ist dann mal eben das Fernsehen vorbei gekommen, hat uns aufgefordert für die Kamera eine kleine Schneeballschlacht zu veranstalten und hat einige von uns dann noch zu unserer Meinung und unserer Situation im Schnee befragt. Das war wirklich sehr lustig!


Unser Reisebus im Schnee
















In dem Dorf beim Fox Gletscher angekommen lag dann allerdings kein Schnee mehr, außer natürlich auf dem Gletscher selbst, welcher allerdings nicht soo beeindruckend war, wie man sich vielleicht einen Gletscher vorstellt. Die beiden berühmtesten Gletscher Neuseelands, der Fox Gletscher und der Franz Josef Gletscher verlieren in besorgniserregender Geschwindigkeit ein Masse. Als ich mir den Fox Gletscher aus nächster Nähe angeschaut habe, so nah, wie man halt an ihn heran kommt ohne eine sauteure Führung über den Gletscher zu buchen, hat mir ein Mann erzählt, dass dort wo wir standen sich vor einem Jahr noch der Gletscher befunden hatte. Das war wirklich erschreckend.


Der schrumpfende Fox Gletscher

Außerdem bin ich dann dort in der Gegend auch noch um den wunderschönen Lake Matheso gelaufen, der als Traummotiv für Fotografen gilt, weil sich in dem klaren, glatten Wasser wunderbar die Berge im Hintergrund spiegeln.






Lake Matheso mit Regenbogen!


Nach dem Fox Gletscher habe ich natürlich auch noch den Franz Josef Gletscher besucht, der nicht viel interessanter, aber doch ein bisschen schöner ist, als der Fox, wie ich finde. Leider kam man an den überhaupt nicht nah heran. Aber immerhin gab es dort auch wieder einen kleinen Teich, in dem man sehr schöne Berg-Spiegelungen fotografieren konnte!


Franz Josef
Der Peter's Pool













Auf dem Weg zum Gletscher habe ich dann noch zwei andere deutsche Mädels kennen gelernt und wir haben später noch eine Wanderung zusammen unternommen zu den Tartare Tunneln, ein paar alten Tunneln, die vor etwas über 100 Jahren gebaut wurden, um an das Gold auf der anderen Seite des Berges zu gelangen. Es war wirklich ein tolles Erlebnis durch diesen Tunnel zu gehen! Dort drin war es stockdunkel und am Boden war Wasser, sodass man nasse Füße bekam, aber dafür waren dort drin auch tausende von Glühwürmchen! Es war richtig magisch mit all den leuchtenden kleinen Punkten um einen herum in der ansonsten undurchdringlichen Dunkelheit. Und das Beste war, dass dort auch überhaupt keine anderen Touristen waren und wir den Tunnel somit ganz für uns allein hatten :)
Für Führungen durch sogenannte "Glow Worm Caves" muss man nämlich normalerweise ne ordentliche Summe zahlen und dann ist man noch mit dem riesigen Haufen anderer Leute zusammen und kann das Ganze gar nicht wirklich genießen. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, dass wir dieses Erlebnis völlig umsonst bekommen haben und vor allem auch ganz unverhofft, was es eigentlich noch besser macht!
Das war auf jeden Fall ein wunderschöner Abschluss für meine Reise.

Meine Zeit und meine Reisen in Neuseeland waren wundervoll und ich würde diese Erlebnisse und Erfahrungen, die ich gemacht habe, um nichts in der Welt wieder hergeben wollen! Ich bin so froh, dass ich mich für dieses Auslandsjahr entschieden habe und das alles so gut geklappt hat!
Nun bleiben mir tatsächlich nur noch 53 Tage in diesem traumhaften Land. ich kann es gar nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Der Countdown hat begonnen!